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With ink and paper abroad – Ars Terra artist workshop in Hannover

artists working place as a stilllife

artists working place as a stilllife

Artists from Brasil, Japan, Sweden  came to Hannover, the capital of Lower Saxony in the northern part of Germany for a fortnight, joining an international drawing workshop. They all jump into an adventure with unknown people in an unknown area, paying the fareprice and also a part of their yearly vacation. And they are busy with their profession, only interrupted by some small steps into museums and touristic trips.

It’s no competition, it’s only the hope to get some new contacts and fresh ideas. When they tell that it happened it will be the biggest success. – And they told me so.

Today  Kiyomi Kuriki from Japan, Sofi Hagman and Anna Karin Waara from Sweden,  Luiz Ge and Mauricio Piza from Brasil and Claudi von Rohr as a local artist from Hannover presented some of their results and the confirmation that they got fresh impressions and met new partners in their profession.

from Kiyomi Kuriki

from Kiyomi Kuriki

Kiyomi started with very colorful mixed media paper works and finished with a „colorful“ trip to dark sides of the days or souls. She invited me with this „face“ to enter the Japanese world of demons in fairy tales and manga stories (just to be seen in a great show in the Hamburg Museum für Kunst und Gewerbe) Kiyomi creats her artistic world out of the flow of dark and light (and some strong colors, which are missing here).

it looks like the daily weather forecast

it looks like the daily weather forecast – Mauricio Piza

Mauricio Piza likes to go into signs of movement; sometimes realistic, sometimes more in the style of Cubism, Futurism or Suprematism. Although he is tied to his south american culture his spirit goes with the wind of internationality. Home is in the product of the spirit.

the most colorful work came from Anna Karin Waare from Malmö

the most colorful work came from Anna Karin Waare from Malmö

Anna is concentrating on movement not only by switching from big to small formates but also from figurative motivs to swinging colors. She is focused to observing. She is presenting the world in front of us.

observing what is passing by

observing what is passing by

What’s around us is not always moving, there is a lot of standing, waiting, looking – and we will feel the movement inside of us as a spectator, may be in the way of the Greek philosopher Platon.

The motiv of passing by, en passant or vorbeigehen is the actual subject of Claudi. She also is a reflector of the movements around us, of activity and leisure, of overlooking our small world.

Claudi von Rohr: Vorbeigehen

Claudi von Rohr: Vorbeigehen

The Ars Terra group, built by artists and art lovers, do not select the invited artist. The workshop is part of  a network and the partner groups, also inviting to similar workshops, send members or participants of their group abroad. The constellation of the artists groups are always unexpected. This year it was a group of concentrated and hard working members. The presented works let understand that their mind is quick and activ.

 the vibration of Luiz Ge

the vibration of Luiz Ge

Luiz is feeling vibrations of nature, life, politics and expectations are shaking everybody during these days. There are always eruptions, intrusions and sinkings in our societies. They build up a vibrating monster.

narration of actuality by luiz Ge

narration of actuality by luiz Ge

 

 

 

 

 

 

 

Sofi from Lund in Sweden tells the story of loosing controll or giving up controlling in a pictorial way; she is constructing signs with different associations. Her crossing are like signs of closing a way or finishing a wrapping with paper. But you also can read it as a mark on a ground with no meaning or a hidden secret. Sofi likes to let even finished situations stay open.

road signs of SofiHagman

road signs of SofiHagman

It’s all closed and open till the next workshop 2017 again in Hannover.

 

Internationaler Zeichen Workshop 2015 – Ars Terra

Seit 2001 gibt es in Hannover Mitte bis Ende August einen Internationalen Workshop zum Thema Zeichnen. Der Workshop ist mit anderen vernetzt, so dass im Laufe der Jahre Künstler in ihrem eigenen Land eine kleine Gruppe an Teilnehmern bilden, die diese hiesige Kunst- und Künstlerszene und die Lebensumstände kennen.

In diesem Jahr bilden 2 Brasilianer, 1 Schwedin, 1 Schwede, 1 Dänin, 1 Japanerin und eine gebürtige Irin als regionale Künstlerin den Teilnehmerkreis. Teilnehmer aus einem Land kennen sich meist, aber dennoch sind die ersten Tage geprägt vom Kennenlernen, Material Einkaufen und sich Orientieren. Dennoch sind alle sehr begierig, mit der Arbeit zu beginnen. Natürlich findet man in der neuen Umgebung nicht so rasch neue Ideen, aber sehr oft verschieben sich die Akzente der eigenen Arbeit auf Grund der direkten Umgebung (das einladende und ausufernde Grün und die Waldbereich auf dem Gelände des einst weit außerhalb der Stadt gelegenen Stephansstift, Haltestelle Nackenberg). Südamerikanische und japanische Künstler nehmen das als erste und sehr nachhaltig auf.

ich werde versuchen, in kleinen Beiträgen die Künstlerinnen und Künstler zu portraitieren

 

Antje  Nilsson

Fertig oder Vorstudie - ein Blatt von Antje Nilsson

Fertig oder Vorstudie – ein Blatt von Antje Nilsson

Der Kunstbetrachter sieht selten den Arbeitstisch des Künstlers; prinzipiell ist er ja auch auf das Arbeitsergebnis fokussiert. Sehr viele Künstler-Arbeitsflächen sehen für sich schon aus wie ein Stilleben, mithin wie ein Kunstwerk vor (oder neben) dem Kunstwerk.

Was ich auf dem Tisch der schwedischen Künstlerin Antje Nilsson sah, war ein Stilleben, das ich nicht nach den Regeln der klassischen Stilleben-Malerei entschlüsseln konnte. Wenige Sätze von ihr reichten aber aus, den Zusammenhang herzustellen und die Arbeitslogik ihrer Werke zu verstehen. “Ich gehe meistens von der Natur aus“, ist ein Satz, der viele Verstehensmöglichkeiten in sich trägt. Die Natur auf dem Tisch von Antje Nilsson war durch Nüsse, Kastanien (noch in ihrer Schale), kleinen Keramik-Puppenbeine und einer Münze vertreten. Fundstücken, die Lebens- und Phantasieumgebung repräsentierten. Diese Objekte werden zu Farbträgern, gerollt in flüssiger Farbe oder auch in Pigmenten oder bestrichen – im aktuellen Fall nur mit Schwarz. Dann wird die Farbe auf einen neuen Träger abgerollt oder aufgedrückt; ein Vorgang wie bei einer Monotypie. Die Strukturen werden vom „Druckstock“ nicht genau abbildend auf das Papier übertragen. Manche „Natur-Monotypien“ kommen auf weiße Blätter, manche auf Buchseiten und überlagern den vorherigen Druck. Das kann der Endzustand sein oder auch nur der vorletzte Schritt zum Kunstwerk. Antje Nilsson kommt von der Druckgraphik her und ließ ihre Werke immer mehr in den Raum wachsen. Auf ihrem Tisch lagen kleine Beispiele dafür: unregelmäßige Objekte, die zwischen Globus, Papaya-Frucht und „ausgewachsenen“ Nüssen schwankten. Der Weg ihrer künstlerischen Wandlung geht vom Raum über die Fläche wieder zum Raum – und erläutert dabei das Verstehen von Abstraktion.

Einblick in den Gestaltungsprozess

Einblick in den Gestaltungsprozess

 

Waldemar Zaidler

Waldemar Zeidler aus Sao Paulo hat es mehr mit den Tieren. Das konnte ich aber mit einem Blick auf seinen Arbeitstisch nicht erkennen. Es entwickelte sich ein zwangloses Gespräch über den Begriff der „Kunstgeschichte“ mit Hinblick auf unser beider ungleiche Kunstaufnahme und –erfahrung. „Kunstgeschichte“ ist weltweit ein einfaches und selbstverständlich benutzter Wort und meist gehen wir davon aus, dass es auch mit den gleichen Beispielen gefüllt ist. Waldemars Name verweist auf einen deutschsprachigen Ursprung und man kann die Frage stellen, wo seine Kunst verwurzelt ist oder wie eine Verwurzelung sichAls ich sein Skizzenbuch durchblätterte, erläuterte er mir seine aktuellen Gedanken Er hatte den Hund in der bildenden Kunst entdeckt. Mit einem enzyklopädischen Beispielwissen belegte er mir: „the dog is the joker“. Hunde nehmen nach seinen Beobachtungen – die in wissenschaftliche Recherchen übergehen – eine überragende Bedeutung für die formale Positionierung in Bildern ein. Während seiner Tage in Hannover will er ausprobieren, wie er diese Erkenntnis in die eigene Kunst übertragen kann. Erste Ergebnisse gemahnen vielleicht noch an Pop-Collagen. Eigentlich denkt Waldemar Zaidler weit über das Papier oder die Leinwand hinaus. Was ihm vorschweben mag, kann man in eindrücklicher Weise an seiner Dissertation ablesen (Sao Paulo 2014) – im Internet gut zu finden – auf seine Kunst auswirkt.

[PDF]Ratículas – Biblioteca Digital de Teses e Dissertações da USPhttp://www.teses.usp.br/teses/…/Dissertacao_WZaidler.pdf

Für mich ist es eine ungemein heitere Behandlung eines zuweilen bedrückenden Problems urbanen Lebens. Waldemar Zaidler hat wenige Straßenzüge in Sao Paulo mir riesigen Ratten-Bildern versehen, die so versetzt sind, dass die Tiere Gruppen bilden oder einzelne Tiere sich beim Gehen durch die Straßen vervielfältigen oder teilen. Vom Text habe ich noch kaum etwas wahrgenommen, das Arrangement der Bilder ist aber eigenständig und aussagekräftig.

Hund dominiert Velasquez

Hund dominiert Velasquez