Tokyo umzu (1) – Eindrücke eines Spaziergangs

gestaltete Natur zwischen Universität und Einklaufszentrum

 

In der Nähe meines aktuellen Standquartiers zwischen Tama Center und Hashimoto im Großraum Tokyo gibt es neben dem Straßen- und Schienensystem, das ich bisher für meine Ausflüge genutzt habe, ein stilles und nicht gleich sichtbares Wegenetz. Breite straßenähnliche Wege für Fußgänger und Radfahrer verbinden Wohnsiedlungen, die man von den Bahn-Stationen und Einkaufplazas nicht sieht. Bisher habe ich die Menschen einkaufen gesehen, sie aber kaum in ihrer Wohnumgebung erlebt.

Heute spazierte ich endlang ihrer Wohnbereiche und entdeckte viel Grün und vielerlei kuriose Ästhetik.

Ein kleiner Bilderbogen von der Metropolitan University Tokyo bis zum Kamiyugu Park.

Der Park ist der grüne Schopf der höchste Erhebung in der nähern Umgebung: ein Ziel, das man über das autofreie Wegenetz erreicht. Der breite Weg ist flankiert von noch dünnstämmigen Bäumen, hinter denen sich sehr verschiedene Fassaden verstecken. Ich habe den Eindruck, dass der Weg eigenständige kleine Siedlungen verbindet. Gesehen habe ich Eltern(teile) mit kleinen und mit Grundschul-Kindern und alte Leute. Die Wohngebäude wirkten still und stumm. An allen Fassaden waren Balkone zu sehen, aber nirgendwo sah ich eine Nutzung; ich weiß aber, dass sie vor allem der Trockenraum für die Wäsche sind.

Der Himmel war während meines Spaziergangs bedeckt, aber ich kann ermessen, dass die Wege auch bei Sonne schattig sind. Grundschulen und Sporthallen flankieren den Weg. Zum Einkaufen muß man vermutlich auf die höher gelegenen Ebenen des Durchgangsverkehrs wechseln oder zur Plaza an die nächste Bahnstation.

Nur Grün und nur Hausfassaden ist vermutlich nicht genug. Entlang des Weges fand ich im Abstand weniger hundert Meter skulpturale Elemente, die mir nicht vermittelten, dass sie Kunst sind, aber auch nicht Spielgerät oder Zeugen einer unerklärlichen Vergangenheit.

Trennung von Grün und grau – japanische Ästhetik im Alltag?

 

geschlossene Idylle

 

Fensteridyll mit Blick zur Straße

Sitzbank? Spiel-Landschaft? Kunstwerk?

 

Wohnen wie in Wanne-Eickel. Mir fallen die alten Bergmanns-Siedlungen ein.

Ein sommertrockener Wasserfall, natürlich künstlich.

Leider keine Kletterwand

Balkone nur als Wäsche-Trockenraum

Charakterisiert ein Entenschnabel eine Ente? Eine offene Frage und ein offenes Volumen.

Steinhaufen in Form eines Schuhs, bewußt geformt und als Paar um eine öffentliche Toilette aufgestellt

Ein Innenhof mit deutlichem Zugang zur Außenwelt. Leben im Gegensätzlichen.

 

 

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