11.09.
Auch in Budapest stellt man sich zum Rauchen für die Tür auf die Straße, auch in Budapest schauen die ein wenig unansehnlichen Männer in die Abfallbehälte an den Straßenlaternen und den Straßenecken, auch in Budapest werden Plastikflaschen eingesammelt. Doch nicht alles ist in Budapest gleich wie bei uns. In Budapest ist das Lebenstempo geruhsamer, so scheint es mir, man geht weniger zügig, man sitzt gerne auf den Bänken entlang der Alleen und an den häufig unscheinbaren Bushaltestellen. Man findet da nicht nur die Wartenden, sondern auch die Bobachtenden oder die, die zu Hause noch einsamer sind, als auf den Parkbänken. In großen Park um den Heldenplatz ist jede zweite Bank mit einem sich streichelnden und küssenden Paar besetzt. Der Herbst scheint in Budapest der zweite Frühling zu sein.
Auffallend waren für mich die vielen chicken, neuen und offensichtlich auch teuren Fahrräder. Und zuweilen hatte ich den Eindruck, als sähe ich mehr neue Autos als gealterte oder betagte. Geht man von der Straße in kleinere Geschäfte, dann kann die Stimmung des Entspanntseins aber durchaus umschlagen. Freundlichkeit gehört nicht immer zum Service. Allerdings wird man in Cafés bald schon zum Stammkunden, ganz ähnlich wie in Italien.